Japan (japanisch 日本, Nihon/Nippon;
anhören) (amtlich: Staat Japan
日本国, Nihon-koku/Nippon-koku) ist ein 6852 Inseln umfassender
ostasiatischer Staat im
Pazifik, der indirekt im Norden an
Russland, im Westen an
Nordkorea und
Südkorea, im Nordwesten an
China und im Südwesten an
Taiwan grenzt und flächenmäßig der viertgrößte
Inselstaat der Welt ist. De-facto-Hauptstadt und größte urbane Siedlung ist
Tokio.
Die Bildung des japanischen Staatswesens begann im 5. Jahrhundert unter
kulturellem Einfluss des chinesischen Kaiserreichs. Seit dem 16. Jahrhundert
stand Japan im Kontakt mit dem Westen und stieg seit dem 19. Jahrhundert zur
Großmacht auf, erwarb Kolonien wie
Korea und
Taiwan und nahm an beiden Weltkriegen teil und beherrschte kurzzeitig große
Teile Südost- und Ostasiens. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde das
Kaisertum zwar nicht abgeschafft, aber der Kaiser als „Symbol des Staates“ auf
zeremonielle Aufgaben ohne eigenständige Autorität in Staatsangelegenheiten
reduziert.
Japan wird zu den dichter besiedelten Ländern Asiens gezählt und liegt mit 127
Millionen Einwohnern auf Platz 10 der
bevölkerungsreichsten Länder der Erde. Die japanische Bevölkerung
konzentriert sich überwiegend auf die vier Hauptinseln und besteht zu 99 % aus
Japanern. Zu den Minderheiten gehören Koreaner, Chinesen und Filipinos. Die
meisten Einwohner sind Anhänger des Shintoismus und Buddhismus.
Als historisch erste Industrienation Asiens hat Japan heute eine sehr hoch
entwickelte Volkswirtschaft. Die innovationsfreundliche Wirtschaftsstruktur, die
neben den international bekannten Großunternehmen auch eine sehr große Zahl
kleiner und mittelständischer Unternehmen umfasst, gilt in Forschung,
Entwicklung und Produktion im Maschinen- und Automobilbau, in der Elektronik-
und der Chemieindustrie weltweit mit als führend. Ähnlich wie Deutschland ist
Japan arm an Rohstoffen und sowohl bei der Energie- als auch
Lebensmittelversorgung in hohem Maße von Importen abhängig.
Die Kriminalitätsrate ist in Japan niedrig, doch Japan ist das erdbebenreichste
Land der Erde. Im Jahresdurchschnitt werden rund 1.500 Beben seismisch
registriert, von denen mehrere auch in Tokyo deutlich wahrgenommen werden
können. Süd- und Westjapan werden im Spätsommer ferner häufig von Taifunen
heimgesucht. Starke Winde, Überschwemmungen und Erdrutsche können in der Folge
zu erheblichen Schäden führen. Von den 110 als aktiv geltenden Vulkanen werden
derzeit 47 permanent überwacht.
Für Japan liegt eine
Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes vor.